Über den Winter

Kann Regina die wahnsinnige Energie, die sie beim Wabenbau im Mai und über den Sommer hinweg beim Nektar- und Pollensammeln an den Tag gelegt hat, auch über den Winter konservieren? Würde der Schwarm die kalte Jahreszeit gut überstehen? Als Neu-Imker ohne großen Erfahrungsschatz kreisten spätestens ab August meine Gedanken fast allein um diese Fragen. Ohne Milbenbekämpfung würde es ganz sicher nicht funktionieren, das war klar. Aber geht es auch ohne die Ameisensäure-Keule?
Ab Mitte August habe ich öfter die Windel in der Top Bar kontrolliert, und einen geringen, aber stetigen Milbenfall beobachtet. Ich habe dann mit einer regelmäßigen Oxalsäurebehandlung begonnen, alle fünf Tage, so lange, bis ich keine Milben mehr auf der Windel gesehen habe. Die Behandlung schien erfolgreich gewesen zu sein! Die Bienen haben es gut vertragen, soweit ich das beurteilen konnte.
Dann stellte sich die Frage des Zufütterns. Da ich über den Sommer keinen Honig entnommen hatte, sollte sich eigentlich das Thema von selbst erledigt haben! Nichts raus – dann muss doch eigentlich auch nichts zusätzlich rein!? Ich wollte trotzdem auf Nummer sicher gehen, und habe ein Futtergemisch aus Wasser und Rübenzucker – ca. 2,5 kg – Anfang September gefüttert. Es scheint lecker gewesen zu sein, die Futtertasche war nach einem Tag leergeräumt. Alle Waben hatten schöne Futterkränze, die Randwaben waren gut mit Honig gefüllt. Ein schöner Vorrat für den Winter.
Zwei Tage vor Weihnachten habe ich bei frühlingshaften Temperaturen die Oxalsäurebehandlung wiederholt. Es war zu diesem Zeitpunkt kaum Milbenfall zu beobachten. Über den Winter habe ich die Beute dann weitgehend in Ruhe gelassen.
Anfang März kehrte dann mit den ersten Sonnenstrahlen das Leben zurück in die Top Bar Hive. Regina scheint ihren Futtervorrat optimal berechnet zu haben, denn es war immer noch genügend verdeckelter Honig vorhanden. Meine Sorgen scheinen unberechtigt gewesen zu sein. So wie sie die Zahl der Waben an den Oberträgern festgelegt hatte, war auch genügend Futter für das Überleben des Winters eingetragen worden.
Ich bin gespannt, wie sehr sich der Bien jetzt im Frühjahr weiter in der Beute ausbreitet. Bleibt es bei den zehn besetzten Oberträgern, oder wird der Platz bald zu knapp?