Immenallee

Kulturlandschaft und Lehrpfad

Auf unserem lebendigen Lehrpfad möchten wir vielfältige Bögen zwischen Landschaftspflege und Gemeinwohl sowie Bildung und Nachhaltigkeit spannen. Nach drei Jahren der Pflanzungen und Pflege der alten und jungen Bäume, sowie einer, in drei Zonen gestaffelten Feldrainpflege, möchten wir unsere Erfahrungen und Eindrücke mit Besuchern und Passanten teilen.
Innerhalb eines zweijährigen LEADER-Projektes wird eine landschaftliche und visuelle Verbindung zwischen der alten Obstbaumallee und der ehemaligen Kleingartenanlage entstehen.

Im ersten Teil des Projektes haben wir eine Streuobstwiese in weiten Teilen von Kleinfolgenreich angelegt. Dabei stehen die meist hochstämmigen Obstbäume nicht wie üblich in Reih und Glied, sondern wurden harmonisch in den Altbaumbestand bzw. in die, in den letzten Jahren langsam gewachsenen Gartenstrukturen eingefügt.

Dabei wichen wir von dem ursprünglichen Plan ab, alle noch vorhandenen Lücken in der Immenallee zu bepflanzen. Warum? In der Immenallee weht auch im übertragenen Sinn oft ein rauer Wind, wir werden an dieser Stelle später davon berichten. Jedenfalls sind wir den Förderern sehr dankbar, dass wir die Pflanzungen in unser Refugium „umlenken“ durften.

Klimawandel = eine Große Deutsche Aprikose in Achims Garten
drei junge Bäumchen auf Linie und die neu gedeckte Scheune

Neben den Pflanzungen wurde auch das Dach unserer vielfältig genutzten leichten Scheune neu und dauerhaft gedeckt. Von der ursprünglich beabsichtigten Verwendung von Planen haben wir auf Grund der überraschenden Meldungen über die Plastikpartikel im Erdreich abgesehen und leichte Aluwellblechplatten verwendet, leider auch kein unbedenklicher Werkstoff.

die z.T. extreme Trockenheit der letzten Jahre schenkte uns reichlich Totholz
stabile, variable Rohrkonstruktion mit einer Mustertafel

Im zweiten Teil des Projektes werden dauerhafte Schilder einen Lehrpfad von der Immenallee durch Kleinfolgenreich markieren. Auf ihnen werden die verschiedensten Facetten der uns umgebenden Kulturlandschaft umrissen. Dass wir dabei insbesondere die Lebensbedürfnisse der Wild- und Honigbienen, aber auch der Tiere und Pflanzen im allgemeinen berücksichtigen, liegt auf der Hand. Beispielsweise wird sich eine Tafel dem besonderen Wert von Totholz widmen.

zu zweit tragbare Feldscheune = nur für geschützte Räume
mit Liebe zum Detail, natürlichen Farben und Pigmenten

Drei Jahre Immenallee heißt auch aus Fehlern lernen. Leider fand unsere erste Feldscheune in der Immenallee Liebhaber und ging mit ihnen auf und davon.
Wir haben uns dennoch entschlossen ein modifiziertes Modell zur Nachahmung bereitzustellen. Es läßt sich bspw. über drei schwer bewegliche Strohballen setzen, sollte mit diesen allerdings sicherheitshalber verbunden werden…

krumme Möhren, krumme Bäumchen: haben Charakter
Ausnahmen bestätigen die Regel, kein Hochstamm: Birnenspindel

Unsere Alleen sind Kulturgut und Bienenparadies. Nehmen Sie teil am Projekt „Immenallee“.
Mit Ihrer Unterstützung wollen wir die Allee an Kleinfolgenreich erhalten und gemeinsam Obstbäume alter Sorten pflanzen und pflegen.
Werden Sie Baumpate. Schauen sie vorbei, helfen Sie mit!

Die alten Obstbäume sind abgängig, ihr Alter und unser Zeitgeist machen ihnen das Leben schwer. Im Umfeld einer massenhaften, normierten, makellosen und stets verfügbaren Warenwelt lohnt sich der aufwändige Anbau von Alleeobst längst nicht mehr. So geraten die mannigfaltigen Sorten und deren einmaliger Geschmack langsam in Vergessenheit, sie werden zu Exoten im eigenen Land.

Ihrer Nützlichkeit beraubt, steht die ehedem kultivierte, Früchte tragende und Schatten spendende Gestalt der alten Obstbaumalleen den landläufigen Vorstellungen von Fortschritt und Wohlstand oft im Weg.