Zum ersten Mal allein
Beim Abnehmen des Deckels finde ich Untermieter: Ameisen. Sie haben schon zahlreiche Eier gelegt und krabbeln über meine Hände und Arme. Mir fällt es schwer, beim Abstreifen ruhige Bewegungen zu machen. Da muss ich mir beim nächsten Mal was einfallen lassen. Vielleicht Abkehren? Und bedeuten Ameisen in dieser Anzahl Stress oder gar eine Bedrohung für das Volk?
Weiter geht’s: Im Honigraum duftet‘s und glitzert’s, es ist aber noch Platz. Jetzt öffne ich vorsichtig den Brutraum und freue mich über das rege Treiben. Und weiterhin welch Sanftmut! Ruhig lässt Esperanza auch die weiteren Arbeitsschritte zu. Als ich eine der Waben im Brutraum hochhebe, entdecke ich zum ersten Mal die Königin. Was für ein Moment!
Stifte, Larven, verdeckelte Brut – alles scheint in Ordnung zu sein. Langsam verändert sich das Summen. Esperanza gibt das Zeichen zum Beenden. Ich folge und schließe den Leib. Noch den Deckel wieder drauf. Fertig. Glücklich und voll Freude über mein „erstes Mal“ beobachte ich noch eine Weile die Sammlerinnen am Flugloch.