15.10.-19.10.2012 Tabula rasa* im Garten

15.10.-19.10.2012 Tabula rasa* im Garten

Es ist Donnerstagabend. Meine Füße fühlen sich richtig schwer an, was wohl daran liegt, dass ich heute viel auf den Beinen war und das zudem mit meinen neuen Arbeitsschuhen mit Stahlkappen, die Max und ich am Dienstag in der kleinstmöglichen Größe im Baumarkt erstanden haben. Doch ich bin froh, endlich trittfestes und beständiges Schuhwerk bei der Arbeit tragen zu können.

Beim Rückblick frage ich mich, wohin die Woche wohl verflogen ist. Da ich am Montag erst am Mittag in Schortewitz ankam und von Dienstagnachmittag bis heute Morgen in Halle war, bin ich wohl nirgendwo so richtig angekommen. Und schon morgen werde ich wieder in den Zug steigen und nach Erfurt fahren. Etwas turbulent gerade. Aber im Grunde genieße ich es sehr, Zeit und Gelegenheit zu haben, meine Freunde und Familie an den Wochenenden zu besuchen.

So langsam beginnen die Vorbereitungen auf den Winter. Montag haben Max und ich Holz gemacht für den Holzvergaser, aber auch für den kleinen Küchenofen und den Kamin. Heute konnte ich meiner Energie freien Lauf lassen beim Herausreißen von welken Kürbispflanzen und wucherndem Unkraut sowie beim radikalen Staudenverschneiden. Damit also an diesen Stellen im kommenden Jahr Neues entstehen kann, muss das Alte weichen: Tabula rasa eben.

Die Imker-AG am Dienstag hat wirklich Spaß gemacht. Ich hatte zum ersten Mal Gelegenheit, mit den Jungs und unserem einzigen Mädchen Maja ins Gespräch zu kommen. Dank eines Namensspiels zu Beginn sollte es uns in Zukunft leichter fallen, uns persönlich anzusprechen.

Gestern gab es bei Katrin neben dem Kochen und den Aufgaben, was den Laden anbelangt, noch eine Besonderheit. Da wir am Vormittag beim Kochen von bunten Spirelli mit Pilzsauce relativ zügig vorankamen, war nach dem Mittagessen Zeit für eine Großbestellung von Öko-Klamotten, die Katrin für sich und Freunde delegiert. So hieß es für uns große Pappkartons nach dem Inhalt zu durchforsten, Artikelnummern und andere Zahlencodes herauszufinden und diese mit der Bestellung abzugleichen, um sie dann den verschiedenen Adressatinnen zuzuordnen. Nach anfänglichen Koordinationsschwierigkeiten spielten wir uns als Team dann doch ganz gut ein und waren schließlich zufrieden, dass alle Artikel soweit geliefert und schließlich verteilt worden sind.


* Tabula rasa machen = meint ursprünglich das Glätten von Wachstafeln zum Beschreiben in der römischen Antike. Indirekt meint man mit dieser Redewendung, dass erst etwas ausgelöscht oder beendet werden muss, bevor etwas Neues entstehen kann.