17.9.-22.9. Pinsel, Axt & frische Luft
Hinter mir liegt eine Woche voller sonniger Spätsommertage in Schortewitz. Es sind immer noch so viele neue Eindrücke, Begegnungen und ungewohnte Situationen, die die Tage wie im Flug vergehen lassen. Seit gestern hacke ich Holz und auch ins Schreddern mit dem Hechsler bin ich eingeweiht worden. Die zerkleinerten Bäume, Stauden und Blumen nehmen wir teils für die Beete als Mulch, teils zur Kompostierung. Auch mit dem Schleifgerät und Hobel bin ich nun vertraut, und bearbeite die Holzbretter für das Schleuderhäuschen, bevor alle mit einer Lasur versehen werden. Einmal in Übung habe ich auf diese Weise auch einer alten Malerholzleiter ein neues Ansehen verschafft. Das Dach wird mit gebrauchten Ziegeln gedeckt werden. So galt es sich dem verhärteten Mörtel mit dem Hammer zu widmen und die Dachziegel zu säubern.
Am Mittwochabend buk ich einen köstlichen Apfelkuchen. Dafür brauchte ich zwei Stück Butter, die es im Dorfladen bei Frau Müller zu erwerben gab. Schortewitz hat neben dieser Einkaufsmöglichkeit - sofern von mir gesichtet - einen Kindergarten, eine Feuerwehr, eine Anbindung mit dem Bus (!), einen herrlichen Badesee (der mir in der Mittagspause am Montag eine erholsame Erfrischung gebracht hat), eine Pension und ein Eiscafé zu bieten. Das 700-Seelen-Dorf überzeugt aber vor allem durch viele freundliche Einwohner. In unserer Nachbarschaft gibt es den Tischler Gerhard Springer, der uns mit leckeren Äpfeln, Birnen und Geflügel (heute selbst gerupft!) erfreut. Außerdem ist er ein außerordentlich guter Beobachter der Natur und hat wohl auch viel von seinen Eltern über Garten und Landwirtschaft mit auf den Weg bekommen. Demnächst will er mir ein Seeadlernest in der Fuhneaue und das Hünengrab des Ortes zeigen. Er wusste von der inneren Uhr der Schwalben zu berichten. Gestern, also am 20. September ziehen sie los in den Süden, um am 20. April kommenden Jahres wieder zurück zu sein. Mal sehen, ob sie im nächsten Frühjahr pünktlich wieder hier sind. Sein Neffe André arbeitet als Steinmetz und stattet uns regelmäßigen Besuch ab. Gestern Abend saßen wir mit ihm und seiner Freundin sowie Till, einem guten Freund von Max aus Berlin, bei einem wärmenden Feuerchen nach getaner Arbeit beisammen. Till hilft uns, diese Website technisch umzusetzen und ist für nähere Absprachen gestern angereist.
Die Bienen ziehen sich langsam zurück. Sie spüren, dass die Tage kürzer und kälter werden. Wir nutzen die wohl letzten warmen Tage, um Honig zu ernten oder mit Zuckerrübenhonigwasser zuzufüttern. Außerdem haben wir die Völker zum Teil bedampft, um den Befall der Varroa-Milbe so gering wie möglich zu halten.
Die Bienen ziehen sich langsam zurück. Sie spüren, dass die Tage kürzer und kälter werden. Wir nutzen die wohl letzten warmen Tage, um Honig zu ernten oder mit Zuckerrübenhonigwasser zuzufüttern. Außerdem haben wir die Völker zum Teil bedampft, um den Befall der Varroa-Milbe so gering wie möglich zu halten.
Am Dienstag waren wir in Halle zum ersten Treffen der Imker-AG der Waldorfschule. Es waren ca. 11 Jungen im Alter von 10-13 da, darunter auch einige neue Gesichter. Gemeinsam mit Christoph Mücke leitet Max die AG. An diesem Nachmittag haben wir Allgemeines besprochen und einen ersten Blick auf das Volk im Schulgarten und die Völker in der Elsteraue geworfen. Im Anschluss kam die Herausforderung eines jeden Imkers schlechthin. Es galt den Wildbau des Volkes in der schwedischen Klotzbeute (einst selbstgefertigt von einem Schüler und seinem Vater) aufzuheben und die Wabenrähmchen frei zu machen, um das Volk in eine Dadant-Beute umzusetzen. Das Ganze glich einer Operation, die mit einigen Stichen beim Handanlegen und Assistieren einherging. Hoffen wir, dass wir die Königin in die neue Beute mit umgesetzt haben, und dass das Volk sich so in seinem neuen Heim einrichten kann. Diese Stunden waren sehr aufregend und wurden beim Abendbrot mit einem Gläschen Wodka anerkennend bedacht.