01.-31.08.2013 Abschied von Schortewitz
Resümee einer Freiwilligen / ct
Nun schließt sich der Kreis. Im letzten Jahr hat meine Freiwilligenzeit im September begonnen und nun geht sie mit August zu Ende. Die Fette Henne steht in Blüte genauso wie vor einem Jahr, als ich nach Schortewitz kam.
Da viele Wespen auf den Geschmack von Honig gekommen waren, tummelten sie sich zuhauf im Atelier, was ein weiteres Übernachten nicht mehr möglich machte. So bezog ich für die letzten beiden Wochen meiner Zeit den Bauwagen am Feldstreifen. Unter dem Moskitonetz, das sich wie ein Himmel über mir wölbte, schlief ich immer wunderbar.
Mit der Ernte von Knoblauch und Kartoffeln schloss sich der Jahreskreislauf der Natur für mich in diesem FÖJ. An einem Vormittag meiner vorletzten Arbeitswoche holte ich mit Juliane und Max die Erdäpfel mit Roder und manchmal auch Grabegabel aus dem Boden und sortierte sie später nach Größe und Haltbarkeit. Auch die außerordentlich großen Knoblauchknollen mit prallen Zehen wurden zum Abtrocknen in grünen Abo-Kisten gestapelt.
Dann hieß es Abschied nehmen. Katrin und Max hatten Freunden von Kleinfolgenreich ein Dankesfest gewidmet, zu welchem ich feierlich verabschiedet und Nina, die neue Freiwillige, begrüßt wurde. Viele mir lieb gewordene und geschätzte Freunde und Nachbarn aus dem Ort waren gekommen, um bei Suppe, köstlichsten Aufstrichen, Salaten, Kuchen und Desserts den Sommer zu verabschieden. Auch zwei meiner Schwestern und mein Neffe Matthias waren aus Erfurt angereist, um den Garten und den anhaltinischen Ort kennenzulernen, der mir im vergangenen Jahr doch sehr ans Herz gewachsen ist. Katrins alte Mix-Tapes erklangen munter aus einer altgedienten DDR-Musikanlage mit Kassettenrecorder. Die Nacht war sternenklar und ich war von vielen herzlichen Worten und Gesprächen sehr bewegt und erfreute mich an symbolhaften Abschiedsgeschenken wie einer silbernen Biene, die einst 1953 Deutschen Landfrauen verliehen wurde, selbstgemachten Marmeladen, Tees und Honig und einem handgefertigten Heurechen aus Weidenholz mit persönlicher Namensgravur.
Da viele Wespen auf den Geschmack von Honig gekommen waren, tummelten sie sich zuhauf im Atelier, was ein weiteres Übernachten nicht mehr möglich machte. So bezog ich für die letzten beiden Wochen meiner Zeit den Bauwagen am Feldstreifen. Unter dem Moskitonetz, das sich wie ein Himmel über mir wölbte, schlief ich immer wunderbar.
Mit der Ernte von Knoblauch und Kartoffeln schloss sich der Jahreskreislauf der Natur für mich in diesem FÖJ. An einem Vormittag meiner vorletzten Arbeitswoche holte ich mit Juliane und Max die Erdäpfel mit Roder und manchmal auch Grabegabel aus dem Boden und sortierte sie später nach Größe und Haltbarkeit. Auch die außerordentlich großen Knoblauchknollen mit prallen Zehen wurden zum Abtrocknen in grünen Abo-Kisten gestapelt.
Dann hieß es Abschied nehmen. Katrin und Max hatten Freunden von Kleinfolgenreich ein Dankesfest gewidmet, zu welchem ich feierlich verabschiedet und Nina, die neue Freiwillige, begrüßt wurde. Viele mir lieb gewordene und geschätzte Freunde und Nachbarn aus dem Ort waren gekommen, um bei Suppe, köstlichsten Aufstrichen, Salaten, Kuchen und Desserts den Sommer zu verabschieden. Auch zwei meiner Schwestern und mein Neffe Matthias waren aus Erfurt angereist, um den Garten und den anhaltinischen Ort kennenzulernen, der mir im vergangenen Jahr doch sehr ans Herz gewachsen ist. Katrins alte Mix-Tapes erklangen munter aus einer altgedienten DDR-Musikanlage mit Kassettenrecorder. Die Nacht war sternenklar und ich war von vielen herzlichen Worten und Gesprächen sehr bewegt und erfreute mich an symbolhaften Abschiedsgeschenken wie einer silbernen Biene, die einst 1953 Deutschen Landfrauen verliehen wurde, selbstgemachten Marmeladen, Tees und Honig und einem handgefertigten Heurechen aus Weidenholz mit persönlicher Namensgravur.
Einen kulturellen Höhepunkt der Region durfte ich eine Woche später an meinem letzten Abend in Schortewitz erleben. In Ostrau öffnete das Schloss mit Garten seine Tore zum Lichterfest. Gemeinsam mit Rosa, Ben, Katrin und Max fuhren ich und Jakob, der mich zum Umzug in den Norden an diesem Wochenende mit dem Auto abholte, zu diesem bunten Abend zwei Dörfer weiter und genossen das Lichtermeer aus Tausenden von Kerzen, die in farbigen Papiertüten die Konturen der Wege erleuchteten, tanzten ausgelassen zu guter jazziger Livemusik und ließen uns von der nächtlichen Feuerjonglage in Bann ziehen.
Ein Fazit. Das vergangene Jahr war gefüllt mit einer Menge neuer Erfahrungen, so dass ich überrascht bin, wie schnell es schon wieder verflogen ist. Vieles ist anders gekommen als erwartet und dennoch mit all seinen Höhen und Tiefen genau so richtig und gut für mich. Ich fühle mich jetzt der Natur mit ihrem wiederkehrenden Rhythmus näher verbunden als vorher und habe auch im Zusammenleben mit Max einiges Neues über mich gelernt. Ich bleibe in meiner Entwicklung nicht stehen. Es geht weiter. Mit jedem Tag einen Schritt, ob nun vor oder ab und an auch einmal zurück oder im Stillstand verharrend. Die Zeit in Schortewitz hat mich geprägt und gelehrt und ich hoffe, dass ich einen Teil davon immer im Herzen tragen werde.
Ein Fazit. Das vergangene Jahr war gefüllt mit einer Menge neuer Erfahrungen, so dass ich überrascht bin, wie schnell es schon wieder verflogen ist. Vieles ist anders gekommen als erwartet und dennoch mit all seinen Höhen und Tiefen genau so richtig und gut für mich. Ich fühle mich jetzt der Natur mit ihrem wiederkehrenden Rhythmus näher verbunden als vorher und habe auch im Zusammenleben mit Max einiges Neues über mich gelernt. Ich bleibe in meiner Entwicklung nicht stehen. Es geht weiter. Mit jedem Tag einen Schritt, ob nun vor oder ab und an auch einmal zurück oder im Stillstand verharrend. Die Zeit in Schortewitz hat mich geprägt und gelehrt und ich hoffe, dass ich einen Teil davon immer im Herzen tragen werde.
Jetzt wohne ich im hohen Norden auf dem Land nahe Flensburg. Wieder ein Neuanfang.
Seit Juli arbeitet Jakob hier auf einem Bioland-Hof, der sich im Gemüseanbau spezialisiert hat. Auf einem Milchviehbetrieb teilen wir uns seit Anfang September ein einfaches, aber gemütliches Zimmer unter dem Dach und erproben das Zusammenleben. Hier arbeite ich als Hauswirtschafterin bei der Firma Sonnenwärme Direkt, die solarthermische Technik vertreibt. Neben dem Putzen koche ich vor allem mit regionalem, saisonalen Gemüse (von Jakobs Hof) für die Mitarbeiter_innen das Mittagessen. Aufgrund von Umbauarbeiten koche ich diese Woche in einem Imbisswagen, was mich sehr an den Küchenwagen von Katrin erinnert. Bei strahlendem Sonnenschein und kräftigen Windböen gab es heute Cheeseburger und frittierte Kartoffelspalten, um dem Ambiente gerecht zu werden und auch die Mitarbeiter zu erfreuen, die eher Convenience gewöhnt sind ;)
Das Kochen samt Organisation fordert mich wirklich heraus, macht mir zugleich doch viel Freude. Und genau wie im Kindergarten ist es der beste Dank, gemeinsam mit den anderen die Mahlzeit in der Pause einzunehmen.
Nun geht der Tag zu Ende – die Dunkelheit bricht herein. Ich merke, wie mein Körper sich erst einmal an den neuen Rhythmus und die neuen Arbeitsaufgaben gewöhnen muss und vermisse die viele frische Luft bei der Gartenarbeit. Diese hole ich mir jetzt bei ausgiebigen Laufrunden bei Sonnenuntergang vorbei an weitflächigen Feldern, die so typisch für Schleswig-Holstein sind. In kleinen Schritten fasse ich hier Fuß. Ob es ein Ort ist, an dem wir länger bleiben, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden.
Seit Juli arbeitet Jakob hier auf einem Bioland-Hof, der sich im Gemüseanbau spezialisiert hat. Auf einem Milchviehbetrieb teilen wir uns seit Anfang September ein einfaches, aber gemütliches Zimmer unter dem Dach und erproben das Zusammenleben. Hier arbeite ich als Hauswirtschafterin bei der Firma Sonnenwärme Direkt, die solarthermische Technik vertreibt. Neben dem Putzen koche ich vor allem mit regionalem, saisonalen Gemüse (von Jakobs Hof) für die Mitarbeiter_innen das Mittagessen. Aufgrund von Umbauarbeiten koche ich diese Woche in einem Imbisswagen, was mich sehr an den Küchenwagen von Katrin erinnert. Bei strahlendem Sonnenschein und kräftigen Windböen gab es heute Cheeseburger und frittierte Kartoffelspalten, um dem Ambiente gerecht zu werden und auch die Mitarbeiter zu erfreuen, die eher Convenience gewöhnt sind ;)
Das Kochen samt Organisation fordert mich wirklich heraus, macht mir zugleich doch viel Freude. Und genau wie im Kindergarten ist es der beste Dank, gemeinsam mit den anderen die Mahlzeit in der Pause einzunehmen.
Nun geht der Tag zu Ende – die Dunkelheit bricht herein. Ich merke, wie mein Körper sich erst einmal an den neuen Rhythmus und die neuen Arbeitsaufgaben gewöhnen muss und vermisse die viele frische Luft bei der Gartenarbeit. Diese hole ich mir jetzt bei ausgiebigen Laufrunden bei Sonnenuntergang vorbei an weitflächigen Feldern, die so typisch für Schleswig-Holstein sind. In kleinen Schritten fasse ich hier Fuß. Ob es ein Ort ist, an dem wir länger bleiben, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden.