Einzug in luftiger Höhe & die Königin im Gras
Antje und Katrin vom Verein Kleinfolgenreich hatten im Vorfeld die Pinsel geschwungen, um das Holz zu schützen. Max und Neuimker Markus deckten eine Stunde vor dem Einzug von Agata noch schnell provisorisch das Dach, bis hierfür eine endgültige Lösung gefunden ist.
Agata – ein vorweggenommener Mutterschwarm – ruhte eine Nacht im Schatten des Kleinfolgenreich-Wildgartens und darf nun in sein neues Zuhause. Wir haben es zur Tradition gemacht, unsere Schwärme mitsamt der Königin selbst in die neue Behausung einziehen zu lassen, was uns beim Weißenseifener Hängekorb wegen des Einlaufens auf hohem Niveau neue Aufgaben stellt. Angesichts der zu überwindenden Höhe müssen wir zwei Tische übereinander stellen und den verbleibenden Spalt zum Anflugtrichter überbrücken. Max kommt auf die Idee, ein Geschirrtuch aus seiner Kindheit als Brücke anzubieten. Er gießt die Bienen aus der Kiste auf den Tisch und sechs Augenpaare schauen erwartungsvoll in der Hoffnung, dass sich alsbald ein Bienenstrom Richtung Anflugtrichter aufmachen möge. Max und Marion, die Imker. Seine Mutter, unser Gast an diesem Tag. Katrin und Markus dokumentieren das Geschehen mit Kameras.
Seine Frau Elfi hatte bisher noch keine Berührung mit Bienen und hält sich etwas im Hintergrund und vor allem, zu unserem Glück, auf festem (Erd-)Boden auf. Sie ist es nämlich, die plötzlich das Bienenknäuel im Gras entdeckt, Max darauf aufmerksam macht und im nächsten Augenblick die Königin im Gewusel sieht, während unser aller Aufmerksamkeit vom Treiben rund um den Anflugtrichter gefesselt ist. Dank des sehr gut funktionierenden Königinnenkäfigs von Bienen-Weber aus Trebnitz kann Max die Volksmutter leicht greifen und vor den Anflugtrichter in den Bienenteppich setzen. Allgemeine Erleichterung, die Bienen ziehen weiter ein und plötzlich vermeldet Elfi das nächste Bienenkläuel an anderer Stelle auf der Wiese. Auch hier kann sie wieder die Königin erkennen. Die Stockmutter war also von uns unbemerkt aufgeflogen und zwei Meter weiter zu Boden getrudelt. Die Käfigzange greift sie sanft und sicher ein weiteres Mal und diesmal wird sie noch ein Stück näher am Flugloch entlassen. Alle Augen wachen über ihren Einlauf ins neue Zuhause.
Allgemeine Erleichterung nach dem gelungenen Einzug und Staunen, über die Geschwindigkeit, mit der die restlichen Bienen den Korb nun beinahe stürmen. Sie scheinen die angebotene Wohnung in Ei-Form sehr angenehm zu finden. Wir genießen das Schauspiel mit der Chardonnay-Flaschengärung von Rotkäppchen und küren Elfi zur Heldin des Tages.