Neue FÖJlerin – Feld oder Acker

„Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Feld und Acker?“
Das war die Frage, welche ich mir an meinem ersten Tag auf dem Weg nach Schortewitz stellte.
Ich bin Nina, 17 Jahre alt und hab grade meinen 10. Klasse-Abschluss am Gymnasium in Halle gemacht. Das ich die Stelle für ein freiwilliges ökologisches Jahr bei Max und Katrin gefunden hab macht mich sehr glücklich. Ich wurde gleich mit offenen Armen empfangen und in die Arbeit eingebunden.
Landwirtschaftliche Tätigkeiten fordern ein gewisses Maß an Spontanität, meine beiden Chefs sind da schon recht professionell, wenn es regnet fallen jegliche Planungen buchstäblich ins Wasser, so ist das einfach...
Der Komposthaufen, mit dem ich schon intensiven Kontakt hatte, ist ein wichtiger Knotenpunkt in dem regen Kreislauf, der von uns beeinflussten Natur. Erde, Würmer, Käfer, Beikraut und Küchenreste im Blick, dabei Vögel im Ohr und eine schwere Schaufel in der Hand, ich empfand es als seelische Entspannung, die wohl den meisten Menschen fehlt.
Momentan wachsen riesige Kürbisse und Zucchinis, aus denen in diesen Tagen Zucchini-Marmelade gemacht wird. Kling seltsam, schmeckt aber wirklich!
Riesige rote Bete und Möhren stecken in der Erde und die Bienen tragen die letzten Pollen für ihren Wintervorrat ein.
Also: Max sagte mir, dass es für den Bauern immer der Acker ist, was andere Menschen als Feld sehen. Vermutlich ist es ein Acker, wenn er frisch gepflügt ist und wird zum Feld, wenn seine Pflanzen anfangen zu wachsen.
Zwei wichtige Lektionen: Es ist wichtig, dass der Boden locker ist, auf dem was wachsen soll und Schale enthält die wichtigsten Vitamine, außer bei der Gurke, die kann bedenkenlos geschält werden, das wusste ich auch noch nicht.
Wer in seiner Küche professionell arbeiten will, sollte schwarze und weiße Zonen einrichten, also nie Dreck (benutztes Geschirr, Abfälle) und Hygiene (Essen, saubere Utensilien) mischen.
Ich kenne es aus meiner Kindheit, dass Brombeeren säuerlich sind, aber dem ist nicht so, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt geerntet werden, also beim berühren fast von allein abfallen. Am Ende des Tages tu ich das Gleiche, ich falle von allein ins Bett...

Nach nur sechs Wochen verlässt uns Nina wieder. Bei der körperlichen Arbeit kommt sie an ihre Grenzen und fühlt sich auch dem selbständigen Arbeiten nicht gewachsen.
Nina arbeitete von Anfang September bis Mitte Oktober 2013 bei uns.