Günter Manke im November 2013 ©  kl

formvollendet & kunstvoll

Im Februar 2012 kam Max vom Faschingskurs bei Mellifera zurück und berichtete das erste Mal vom Weißenseifener Hängekorb, den er auf dem Gelände der Fischermühle in einem schützenden Unterstand sah. Im Mai 2013 beobachteten wir beim Schwarmkurs, den wir gemeinsam bei Mellifera besuchten, Bienen dort ein- und ausfliegen. Sofort waren wir uns einig, dass ein solcher Korb ganz selbstverständlich zu Kleinfolgenreich gehört.

Wahrnehmungsübung

Platzieren eines Schwarms ©  mb

Der Bildhauer Günter Manke hat ihn in Weißenseifen in der Eifel entwickelt, wo er ab 1949 gemeinsam mit einigen Kommilitonen der Düsseldorfer Kunstakademie eine Künstlerkolonie aufbaute. Er entwickelte diese Bienenwohnung aus dem Wesen des Bien heraus, mit Stroh, aus warmen Sonnengelb, in Ei-Form, der Wärmeform. Diese kam ihm in den Sinn, als er den Freibau eines Bienenschwarms im Baum bestaunen konnte und die Ganzheit des Volkes, wie es sich darleben würde, entdeckte. Mankes maßgeschneiderter Korb folgt dabei den Kettenlinien der Baubienen. Diese formieren sich in der, die Königin umhüllenden Schwarmtraube, um von oben herab ihren Wachskörper parabelförmig auszubilden.
Interview mit Günter Manke in „Biene Mensch Natur“

Schablone

Kraftakt ©  mb

Es fügte sich, dass Mellifera im November 2013 einen Kurs zum Nähen des Weißenseifener Hängekorbes anbot und wir mit unserer damals 10jährigen Tochter Rosa daran teilnehmen konnten. Wir lernten den hochbetagten Günter Manke kennen, folgten begeistert der Weisheit seiner Worte in mehreren Vorträgen, ließen uns bei Wahrnehmungsübungen in seine spirituelle Welt mitnehmen, formten nach seinen Anregungen verschiedene Gebilde aus Ton und nähten an unseren Körben.

Märchenhaft wirken die von Baustrahlern beleuchteten Szenerien aus der Scheune. Auf einem immer dichter werdenden Teppich aus goldgelbem Roggenstroh nähten die 40 Teilnehmer aus den verdrehten Bündeln der Halme und Peddigband ihre Körbe. Vier Tage sollte der Kurs dauern und schnell wurde klar, dass diese nicht für die Fertigstellung ausreichen würden, also wurde bis spät in die Nacht gearbeitet. Es war ein Rausch.

Rosa, Thomas Radezki & Günter Manke

Formsprache ©  mb

Mehrere Pioniere der Bienenhaltung in Weißenseifener Hängekörben aus Deutschland und England gaben Hilfestellung bei der mühevollen Näharbeit, die neben Ausdauer auch einiges an Kraft erforderte.
Wir wurden von Johannes Loriz betreut, der den Teilnehmern seinen, hinsichtlich Funktionalität und Haltbarkeit weiterentwickelten, Hängekorb vorstellte.
Daraufhin hegten wir den Wusch, Johannes mit Kleinfolgenreich bekannt zu machen. Im August 2014 folgte er unserer Einladung, stellte sich im Rahmen unserer Reihe Passion & Werdegang vor und demonstrierte beim 1. Korb-Nähkurs in Kleinfolgenreich die Handhabung seines Hängekorbes im Nussbaum.