Zwei Top Bar Hives entstehen

Einen sehr detaillierten Bauplan für den Grundkörper der Top Bar Hive findet man im Internet. Auf den Seiten der Bayrischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) gibt es eine Übersicht mit allen notwendigen Maßen und einer Materialliste im Überblick. Dazu auch eine Anleitung für den Gitterboden, wichtig für Varroakontrolle und Behandlung.
Ich habe für den Korpus 28 mm dickes Fichtenholz verwendet. Die Glasscheibe ist 6 mm dick und innen mit einem kleinen Rahmen eingenagelt. Alle Verbindungen sind gebohrt und verschraubt, die Kanten sind nicht verleimt.

Der Bodenträger mit den Öffnungen für die Varroagitter ©  me

Die Seitenwänder werden mit dem Boden verschraubt ©  me

Die Windeln für die Milbenkontrolle bestehen aus einfachem Sperrholz mit einer angeschraubten Holz-Leiste davor.

Der Rahmen für die Windeln wird befestigt ©  me

Der Grundkörper mit Gitterboden und Trennschied ©  me

Nach der Montage des Korpus musste die Entscheidung fallen. Warmbau, oder Kaltbau? Anders gesagt, soll das Einflugloch an der Stirnseite, oder besser an der Längsseite, gegenüber des Sichtfensters angebracht werden. In den Imkerkursen hatte ich gelernt, beides ist möglich. Es gibt unterschiedliche Beutenformen, mit Wabenstellung sowohl im Warmbau, als auch im Kaltbau. Nach durchaus reiflicher Überlegung von einigen Tagen habe ich mich dann für vier Bohrungen an der Stirnseite entschieden.

Die erste Variante der Einfluglöcher mit kleinem Anflugbrett ©  me

Über die Bedeutung dieser Entscheidung war ich mir zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht bewusst. Es sollte sich herausstellen, dass die Bienen in dieser Beute deutlich anders mit dem Wabenbau beginnen! Ihr natürlicher Trieb ist offenbar überhaupt nicht auf Warmbau ausgerichtet. Darauf werde ich hier zu einem späteren Zeitpunkt nochmal genauer eingehen.

Das Dach des LWG- Bauplanes hat mir nicht gefallen. Ich wollte der Beute ein Giebeldach verpassen, vor allem für einen besseren Wetterschutz durch einen Überstand auf beiden Seiten. Weitere Vorteile sind aus meiner Sicht eine bessere Dämmung und nicht zuletzt eine schönere Optik.

Eine Schicht Dachpappe und darauf eine einfache Stülpschalung bilden den wasserdichten Abschluss nach oben.

Die fertig montierte Top Bar im Rohbau ©  me

Roggenstroh als Dämmung im Dach ©  me

Für die Wärmedämmung des Daches hatte Max eine sehr schöne Idee. Mit dem in Kleinfolgenreich vorrätigen Roggenstroh und originalen DDR-Mangeltüchern sollte ein optimaler Klimaschutz für die Beute erreicht werden können. Diese Art der Dämmung macht das Dach zwar etwas schwerer, erfüllt aber sicher seinen Zweck ganz hervorragend.

Beim Holzschutz habe ich mich für – recht teuren – Beutenlack der Firma Pigrol entschieden. Die Optik erscheint dadurch recht edel, und ist sicher nicht jedermanns Geschmack. Alternativ würde auch ein Anstrich mit Leinöl genügen.

 

Die beiden Top Bars mit lackiertem Korpus und den Dächern im Rohbau ©  me

Wer, wie ich zum großen Glück, einen erfahrenen Tischler in seiner Familie hat, sollte mit den anfallenden Arbeiten für den Bau dieser Beute keine Probleme haben. Vielen Dank Mathias! Ohne dich hätte ich sicher viele Wochen mehr für den Bau benötigt. Eine gut ausgestattete Holzwerstatt ist auch kein Nachteil, diese habe ich im Eigenbaukombinat in Halle gefunden. Die Montage umfaßte insgesamt drei Tage, mit allen Vor- und Nacharbeiten habe ich für den Bau der Beuten insgesamt drei Wochen benötigt.