Immenhoch

Wenn wir daran denken, oder es erahnen wollen, wie Bienen zu Urzeiten gelebt haben, dürfen wir sie uns im Wald, in Baumhöhlen auf ca. 5 m Höhe vorstellen. Diese Behausungen haben sie sich von Anbeginn an selbst gesucht.

Angesiedelt zwischen Himmel & Erde flogen sie aus ihrem Stockdunkel durch lichtes Blatt- oder Nadelwerk hinaus in ihre Außenwelt, raumgreifend im Umkreis von ca. drei Kilometern.
Wurde es ihnen in der Unterkunft zu eng, waren die Vorratswaben mit Pollen und Honig voll, geriet das Volk in eine besondere Stimmung, in Schwarmstimmung. Es löste seinen inneren Zusammenhang auf, teilte sich, die alte Königin überließ der jungen Prinzessin, ihrer Tochter das Feld und zog mit ihrem Gefolge ca. drei Kilometer entfernt in eine neue Baumhöhle ein.

Zeidlerei, oder auch Zeidele, also das Imkern in den Bäumen war auf die Dauer zu beschwerlich und vermutlich auch nicht ungefährlich. Daher wurden die Bienen auf die Erde geholt und fortan in menschentauglicher Höhe gehalten. Seit das Dasein für Immen durch unzählige ungünstige Faktoren schwieriger geworden ist und diese Problematik zunehmend ins Bewußtsein der Menschen reicht, suchen immer mehr Bienenliebhaber nach Möglichkeiten, wie sie den blütenbestäubenden und nektarsammelnden Hautflüglern Gutes tun können. Die alte Tradition der Waldimkerei wird wieder entdeckt und probiert, greift von den Baschkiren aus der autonomen russischen Republik Kortostan über Polen immer stärker nicht nur im Rahmen von Naturschutzprojekten auf Deutschland über.

Zeidler-Baumstamm
Kettensägenarbeit

Auch wir haben in unserem Verein Kleinfolgenreich Ideen entwickelt, wie wir den Bedürfnissen der Bienen mehr entsprechen können. Im schwarmfreudigen Wonnemonat Mai besiedelten wir einen hohlen Baumstamm mit Volk Rosa auf 1,30 m, eine Bienenkiste mit dem Räuber im Nussbaum auf 2,30 m Höhe und auf 90 cm einen Alemannischen Rumpf (unser Bienen-Goetheanum) mit Rudolf.

Rosa-Einlaufen
Räuber-Bauwerke

Aufschauen können wir zu Volk Agata, das im Weißenseifener Hängekorb auf 2,80 m schwebt und Sabine war die Erste, die in ihrer Dadant-Beute auf einem Hochstand 3 m über der Erde lebte.

Sabine-Hochstand
Immenhoch

Damit begann unser Hochstand-Imkerei-Projekt „Immenhoch – Die Bienen hoch leben lassen“, das dank der Förderung der Kulturstiftung des Bundes in Zusammenarbeit mit Kleinfolgenreich e.V. und der Imkerei Immenwohl in Jahren 2015 und 2016 umgesetzt wurde.
Im Ergebnis gab es 3 Hochstände auf denen Bienen leben durften:

Kölibi-GS Görzig
Sabine-Kleinfolgenreich


Das Projekt Immenhoch wird auf der Webseite der Kulturstiftung des Bundes ausführlich vorgestellt.
Dort finden Interessierte ein Handbuch zur Hochstandimkerei.

Link zur Webseite
https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/projekte/nachhaltigkeit_und_zukunft/detail/immenhoch.html